Chlorella oder Spirulina – was sind die Unterschiede?

Chlorella oder Spirulina – was sind die Unterschiede?

Häufig werden Chlorella und Spirulina in einem Atemzug genannt. Schließlich zeichnen sich die Mikroalgen durch einen Nährstoffreichtum und viele gesundheitliche Vorteile aus. Das macht die beiden Nahrungsergänzungen zu beliebten Superfoods. Über die sich deckenden ernährungsphysiologischen Eigenschaften hinaus bieten die Kraftpakete aber auch interessante Eigenheiten. Die lernen Sie hier kennen. So treffen Sie bei Ihrem Kauf die richtige Wahl.

Inhaltsverzeichnis

Vergleichbar, aber nicht gleich: Die Superfoods Spirulina und Chlorella

Mikroskopisch klein, und doch so gehaltvoll! Die Rede ist von Spirulina und Chlorella. Wer sich mit gesunder Ernährung beschäftigt, kennt die vitalstoffreichen Mikroalgen als kalorienarme Superfoods.

Chlorella und Spirulina enthalten rund 60 Prozent Proteine mit allen essentiellen Aminosäuren. Außerdem viele Antioxidantien und andere wichtige Pflanzenstoffe. Chlorella kombiniert nahezu alle Vitamine im natürlichen Verbund, Spirulina punktet mit Beta-Carotin sowie Vitamin B1, B2, B3, B9, E und K. Neben Ballaststoffen finden sich Mineralstoffe und Spurenelemente in den Algen, insbesondere Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Selen. Auch Omega-Fettsäuren haben beide im Angebot, vor allem Alpha-Linolensäure (Chlorella) und Gamma-Linolensäure (Spirulina).

Wer sagt da Nein? Die Mikroalgen stärken das Immunsystem, regen die Entgiftung an, unterstützen die Leber, wirken Entzündungen entgegen und fördern den Säuren-Basen-Haushalt!

Aber: Obwohl beide Mikroalgen seit mehreren Milliarden Jahre auf der Erde vorhanden sind, im Wasser leben, sich durch Photosynthese ernähren, ähnlich aussehen und als wertvolle Nahrungsmittel die Gesundheit unterstützen, unterscheiden sich die grünen Helferlein deutlich.

Kurzportrait Chlorella und Spirulina:

  • Die Grünalge Chlorella ist eine einzellige, tiefgrüne und mit bloßem Auge nicht erkennbare Süßwasseralge. Ihre Bezeichnung setzt sich aus dem griechischen Wort „chloros“ für grün und dem lateinischen Suffix „ella“ für klein zusammen. Die markante Farbe verdankt die „kleine Grüne“ dem Chlorophyll – keine Pflanze enthält mehr Blattgrün. Weltweit gibt es rund zwei Dutzend Unterarten. Am bekanntesten sind die Varietäten Chlorella vulgaris und Chlorella pyrenoidosa .
  • Spirulina ist keine Pflanze, sondern ein mehrzelliges, spiralförmiges Bakterium aus der Gattung der Cyanobakterien. Und deutlich größer als Chlorella. Wegen seiner blaugrünen Farbe und Ähnlichkeit mit Seegras kam es zur Bezeichnung Blaualge. Wissenschaftlich korrekt ist Arthrospira. Man unterscheidet etwa 35 Arten wie Spirulina platensis , S. fusiformis und S. maxima. Für die Pigmentierung sind Chlorophyll und Phycocyanin verantwortlich. Spirulina wächst in stark alkalischen Süß- und Salzwassergewässern. Natürliche Vorkommen finden sich unter anderem in Mexiko, im Tschad und in Australien.

Spirulina und Chlorella werden überwiegend in Form von Presslingen, Pulver oder Kapseln angeboten. Die Superfoods sind zur Optimierung des Speiseplans ideal, doch sie ersetzen keine ausgewogene Ernährung. Die empfohlene tägliche Verzehrmenge liegt meist bei rund fünf Gramm. Es ist unmöglich, damit den Nährstoffbedarf zu decken. Wohl aber individuelle Nährstoffbedürfnisse zu befriedigen. Sofern die charakteristischen Eigenheiten bekannt sind. Die stellen wir Ihnen jetzt vor.

Grüner geht‘s nicht! Chlorella ist ein Chlorophyllwunder

Close-up von zermahlenem Chlorella in Holzlöffel, daneben Presslinge
Chlorophyllreichste Pflanze der Welt: Chlorella (© Marcin – stock.adobe.com)

Der auffälligste Unterschied zwischen den Mikroalgen: Chlorella hat eine dunkelgrüne, Spirulina eine blaugrüne Farbe. Das ist auf die hohe Konzentration an Chlorophyll zurückzuführen. Chlorella besteht wesentlich aus einem Zellkern und zu vier Prozent aus direkt verfügbarem Chlorophyll. Keine Pflanze besitzt im Verhältnis zu ihrem Gewicht einen höheren Chlorophyllgehalt. Spirulina enthält nur ein Drittel bis Fünftel so viel Chlorophyll.

Chlorophyll verleiht Blättern und Gräsern die grüne Farbe. Daneben ist das Blattgrün für die Photosynthese bedeutsam. Weil es Sonnenlicht speichert, können Pflanzen wachsen. Was viele nicht wissen: Auch Menschen profitieren von der Substanz.

Chlorophyll, ein Wunder der Natur: 
Blut Chlorophyll und Hämoglobin sind fast identisch. An der Stelle, wo beim Blutfarbstoff das Eisen sitzt, befindet sich bei Chlorophyll ein Magnesium-Molekül. Daher gilt Chlorophyll als grünes Blut. Es fördert die Neubildung roter Blutkörperchen und besitzt eine blutreinigende Wirkung. Das hat auf den Nährstoff- und Sauerstofftransport im Blut und so die geistige und körperliche Fitness einen positiven Einfluss. Nebenbei wirkt Chlorophyll einem Eisenmangel entgegen.
Detox Im Darm kann Chlorophyll Entgiftungsprozesse anregen und Schwermetalle, Schimmelpilze und Umweltgifte binden. Die Wirkung wird durch andere Pflanzenstoffe in Chlorella potenziert. Daher hat sich die Kugelalge einen guten Ruf bei der Ausleitung von Schadstoffen gemacht, beispielsweise im Rahmen einer Amalgamentfernung.
Entsäuerung Durch seinen hohen Basenwert ist Chlorophyll gegen Übersäuerungen wirksam. Ein ausgeglichener Säuren-Basen-Haushalt ist die beste Basis für ein gesundes Mikrobiom im Darm. Dieses ist für die Verdauung, Abwehrkräfte, geistige Leistungsfähigkeit und den Gefühlshaushalt maßgeblich.
Antioxidans Das antioxidative Chlorophyll neutralisiert freie Radikale und so verhindert oxidativen Stress. Das stärkt die Regenrationsfähigkeit der Zellen, verlangsamt Alterungsprozesse und wirkt Krankheiten entgegen.

Chlorella gilt als „Königin der Schadstoffbinder“

Obwohl auch Spirulina toxinbindend und zur Ausleitung geeignet ist, gilt Chlorella als die Alge zum Entgiften. Dafür sind eine spezifische Zellstruktur und zahlreiche Substanzen, die zum Teil nur in Chlorella zu finden sind, verantwortlich. Im Kollektiv betreiben sie Bioakkumulation. Der Begriff bezeichnet die Aufnahme eines Stoffes aus der Umwelt und die Anreicherung in einem Organismus. Prinzipiell kann die Aufnahme des Stoffes über verschiedene Wege erfolgen. 

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Entgiftungssubstanz mit positiver Wirkung auf die Darmfunktion

Für Chlorella ist eine mehrschichtige Zellulosehülle charakteristisch. Sie stellt den Ballaststoffanteil dar und wird im Darm nicht vollständig verdaut. Bestandteil der Zellulose ist unter anderem das Sporopollenin. Die pflanzliche Substanz kann gelöste Schwermetalle binden. Ähnlich wirksam sind – neben Chlorophyll – Glykoproteine, Phytochelatine, Protectonien, Denoxilipidnin, Glutathion und Polysaccharide. Im Verbund befähigen sie die Alge, sich bei ihrer Passage durch den Darm mit Toxinen zu festen Einheiten zu verbinden. Diese werden über den Verdauungstrakt ausgeschieden.

Chlorella enthält mit 10-20 Prozent Ballaststoffen in der Zellulosehülle viel unverdauliches Material. Die unlöslichen Pflanzenfasern sind in Wirklichkeit kein Ballast, sondern Voraussetzung für eine gesunde Darmfunktion. Doch sie fördern nicht nur die Sättigung, Verdauung und den Stuhlgang, sondern helfen auch Krankheiten zu vermeiden. Ferner unterstützen sie die Entgiftung.

Chlorella müssen für den Verzehr verarbeitet werden, Spirulina nicht

Im Naturzustand hat Chlorella eine harte, mehrschichtige Zellwand aus unverdaulicher Zellulose. Unbehandelt hätte die Alge keinen physiologischen Nutzen. Damit wir die Inhaltsstoffe resorbieren können, müssen zuerst die Zellwände mit einer speziellen Mühle mechanisch aufgebrochen werden. Man spricht vom „broken cell wall“-Verfahren. Es sorgt für eine gute Bioverfügbarkeit und Bioaktivität, sämtliche Nähr- und Vitalstoffe bleiben erhalten. Feine, durch ein Sprühtrocknungsverfahren erzielte Risse in der Zellaußenhaut verstärken den verdauungsfördernden Effekt.

Spirulina überzeugt kritische Ernährungswissenschaftler

Kurz: Nach der Ernte muss Chlorella für den Verzehr verarbeitet werden. Im Gegensatz dazu ist Spirulina nach dem Trocknen direkt essbar, da Cyanobakterien keinen Zellmantel haben. Der Körper muss nur eine geringe Verdauungsleistung aufbringen, um an die Inhaltsstoffe zu gelangen. Allgemein wird das Superfood sehr gut vertragen.

In Regionen mit einem natürlichen hohen Vorkommen dient Spirulina der örtlichen Bevölkerung häufig als Grundnahrungsmittel. Bereits alte Hochkulturen in Mittelamerika wie die Azteken und Maya nutzten vor Hunderten Jahren die Alge zur täglichen Ernährung.

1974 empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Spirulina als „Nahrungsmittel der Zukunft“. 2008 erinnerte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) an das Potential von Spirulina und forderte alle Nationen auf, dessen Anbau weiterzuentwickeln und zu forcieren. Zudem gründeten die UN die Organisation IIMSAM, die weltweit die Kultivierung von Spirulina zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung fördert.

Blau, grün, orange: Antioxidantien, die sich sehen lassen können

Close-up von Spirulina-Pressling auf Algenpulver
Spirulina kombiniert grünes Chlorophyll und blaues Phycocyanin (© Jevgenija Zukova – stock.adobe.com)

Spirulina besitzt zwar deutlich weniger Chlorophyll als Chlorella, aber viel Phycocyanin. Das Pigment ist der einzige natürlich blaue Farbstoff. Er wird häufig in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet. In Spirulina verbindet sich der Naturfarbstoff mit Chlorophyll zu einem Super-Antioxidans. Dieses schützt wirkungsvoll vor freien Radikalen.

Freie Radikale sind instabile Moleküle, die durch Umweltfaktoren und natürliche Prozesse im Körper entstehen. Sie können die Zellen und DNA schädigen und zu Alterungsprozessen, chronischen Erkrankungen und Krebs beitragen. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, indem sie ihnen Elektronen „entziehen“. Sie finden sich vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln. Bekannte Antioxidantien sind zum Beispiel Vitamin C und Beta-Carotin. Daher wird empfohlen, täglich ausreichend Obst und Gemüse zu essen, um die Versorgung mit Antioxidantien – und anderen Vitalstoffen – sicherzustellen.

In Spirulina führen Phycocyanin und Chlorophyll gemeinsam die Photosynthese durch. Chlorophyll absorbiert Lichtenergie in den Wellenlängenbereichen von blauem und rotem Licht, Phycocyanin ist für blaues und grünes Licht verantwortlich. Dadurch kann Spirulina effizienter Photosynthese durchführen, sich schneller entwickeln und besser reproduzieren.

Neben Chlorophyll und Phycocyanin gehören mit den Carotinoiden noch mehr Farbstoffe zur Ausstattung von Spirulina. Carotinoide sind eine Gruppe natürlich in Pflanzen und Früchten vorkommender Pigmente. Sie haben eine gelbe, orange oder rote Farbe und gelten als mächtige Antioxidantien. Spirulina enthält Astaxanthin, Beta-Carotin, Canthaxanthin, Phoenicoxanthin und Zeaxanthin. Studien zeigten, dass die Aufnahme von Carotinoiden das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten reduzieren kann.

Das Entgiftungsvermögen von Spirulina lässt sich sehr wahrscheinlich auf das hohe Antioxidationspotential zurückführen.

Beta-Carotin – exklusiv im Angebot von Spirulina

Der bekannteste Vertreter der Carotinoide ist das Beta-Carotin. Es findet sich unter anderem in Aprikosen, Karotten, Kürbis und Papaya. Das Farbpigment ist nicht nur ein starkes Antioxidans, sondern auch ein Vorstufenstoff von Vitamin A. Heißt: Der Körper kann Beta-Carotin in Vitamin A umwandeln, wenn – und darauf kommt es an – dieses benötigt wird. 

Auf 100 g Spirulina kommen rund 180 bis 200 mg Beta-Carotin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Frauen 0,8 mg und für Männer 1 mg Vitamin A pro Tag. Die sichere tägliche Höchstmenge liegt bei 3 mg. Demnach können Sie mit geringen Mengen Spirulina aus Beta-Carotin den Tagesbedarf an Vitamin A decken.

Vitamin A ist für zentrale Körperfunktionen erforderlich:

  • Sehkraft: Vitamin A wird für die Gesundheit der Augen benötigt. Es hilft, die Netzhaut zu erhalten und die Sehkraft zu verbessern.
  • Immunsystem: Vitamin A unterstützt die Immunabwehr.
  • Zellwachstum: Vitamin A ist wichtig für das Wachstum und die Entwicklung von Zellen, insbesondere von Schleimhäuten und Haut.
  • Detox: Vitamin A trägt zur Entgiftung bei, indem es die Schleimhäute in der Nase und im Rachen gesund hält. Sie helfen, Schadstoffe unschädlich zu machen.
  • Hormonregulation: Vitamin A hilft bei der Regulierung von Hormonen und beeinflusst die Funktion von Organen wie der Schilddrüse und Nebennieren.

Eine Unterversorgung mit Vitamin A kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen wie Nachtblindheit, verminderte Immunität und Hautproblemen führen. Daher ist es wichtig, durch die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel wie Spirulina eine ausreichende Menge an Vitamin A zu erhalten.

Übrigens: Eine wichtige Rolle für das Sehvermögen spielt zudem das augenfreundliche Zeaxanthin. Es zählt ebenfalls zu den Carotinoiden und ist reichlich in Spirulina enthalten.

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Der Chlorella Growth Factor fördert Wachstum und Heilung 

Wie Spirulina mit Phycocyanin punktet auch Chlorella mit einem einzigartigen Inhaltsstoff, dem Chlorella Growth Factor (CGF). Bei CGF handelt es sich um eine komplexe Mischung aus Nukleinsäuren, Peptiden, Aminosäuren und anderen Verbindungen, die für das Wachstum und die Regeneration von Zellen wichtig sind. Die natürliche Verbindung steht im Ruf einer Superessenz oder eines Wundermittels. Sie wird in vielen Studien und der Literatur immer wieder stark hervorgehoben. 

CGF schreibt man die Fähigkeit zu, das Zellwachstum und die Regeneration beschädigter Zellen zu fördern. Und zwar in allen Geweben des Körpers, insbesondere in der Haut, den Muskeln und Knochen. Ferner nimmt man an, dass CGF die Produktion von Immunzellen erhöht und das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmt. Die Forschung zur Wirksamkeit von CGF ist noch nicht abgeschlossen. Doch es zeichnet sich klar ab, dass der Chlorella Growth Factor menschliche Körperfunktionen unterstützt und Heilungsprozesse initiiert

Chlorella und Spirulina werden in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verkauft. Auf dem Markt gibt es viele Bio-zertifizierte Produkte. Doch für die Qualität sind neben dem Bio-Siegel noch weitere Faktoren entscheidend. Welche das sind, erfahren Sie hier.

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© Titelbild: New Africa – stock.adobe.com

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